Spotlight Stories #7 mit Daniela Ullmann

Nur 9 % fühlen sich emotional an ihren Arbeitgeber gebunden – Daniela Ullmann zeigt, warum mentale Gesundheit damit zum harten Businessfaktor wird. Digitale Balance heißt: weniger Dauer-Unterbrechung, mehr Deep Work, klare Meeting-Hygiene und echte Pausen. Gesunde Führung beginnt bei Selbstführung: zuhören, Vorbild sein, Kommunikationskodex leben. Fazit: Wer Menschlichkeit systematisch verankert, steigert Leistung, Bindung und Zukunftsfähigkeit.

1ST ROW & WOMEN SPEAKER
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October 9, 2025
Spotlight Stories. Im Interview Melanie von Groll, Expertin für interkulturelle Führung

Mentale Gesundheit ist Wachstumsstrategie

Was ich aus meinem Gespräch mit Daniela Ullmann mitnehme

Anlässlich des World Mental Health Day am 10.10. habe ich eine Stunde lang mit Daniela Ullmann gesprochen. Nicht über Wohlfühlromantik, sondern über harte Wirklichkeit in Unternehmen: digitale Überlastung, schrumpfende Aufmerksamkeit, Meetings bis zur Erschöpfung – und darüber, wie wir daraus echte Wachstumskraft machen.

Der Moment, in dem Zahlen wehtun

Gleich zu Beginn legt Daniela den Finger in die Wunde: Laut Gallup fühlen sich nur 9 % der Mitarbeitenden in Deutschland emotional an ihren Arbeitgeber gebunden. Die restliche Realität kostet die Wirtschaft 113 Mrd. € jährlich – ein Produktivitäts- und Bindungsverlust, der sich in Fehlzeiten, innerer Kündigung und Fluktuation zeigt.

Mir hat das kurz den Atem genommen. Ich arbeite in einer Organisation, zu der ich mich zutiefst verbunden fühle – und merke, wie sehr genau das meine mentale Gesundheit stabilisiert.

Die Rechnung ist brutal einfach: Keine Bindung = kein Extra-Schritt = keine Resilienz in Krisen.

Digitale Balance heißt: Arbeiten, nicht dauernd reagieren

Danielas Definition von „digitaler Balance“ ist erfrischend unromantisch: effizient mit digitalen Geräten arbeiten. Nicht weniger Tech – klügere Nutzung. Was uns heute kaputt macht, ist nicht das Tool, sondern die Dauer-Unterbrechung: Pings, Tabs, „kurze“ 20-Minuten-Calls, die früher ein 5-Minuten-Flurgespräch waren. Ergebnis: unsere Aufmerksamkeit zerfleddert, „Deep Work“ verkommt zur Sehnsucht. Was hilft?

  • Fokusfenster im Kalender (meetingfreie Morgen, z. B. bis 10 Uhr)
  • Konsequentes Einladungs-Hygiene: Wer hat eine Rolle? Wozu sitze ich hier? Sonst Absage.
  • Ein-Minuten-Check-in zu Beginn von Meetings: ankommen, atmen, Ziel klären.
  • Pausen planen wie Termine – Erinnerungen auf Uhr/Phone, Post-it „PAUSE“ am Monitor.
  • E-Mails in Slots statt morgens im Reflex – „E-Mail ist oft nur die Agenda anderer.“

Ich habe mich in jedem Satz wiedergefunden. Zwei Bildschirme, 20 Fenster, vier Stunden durchgerannt, ohne es zu merken. Das „Okay, dann eben jetzt wirklich Pause“ – ich übe das.

Der Business Case: Ertrag durch Gesundheit

Ja, Gefühle zählen. Zahlen auch. Daniela verweist auf das McKinsey Health Institute: Unternehmen, die in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, heben messbare Wertschöpfung (u. a. weniger Ausfälle, höheres Engagement, geringere Fluktuation) – pro Person im Schnitt vierstellig. Nicht alles lässt sich mit einem KPI wegsortieren, aber der Trend ist unmissverständlich: Gesundheit performt.

Drei Quick Wins für Führungskräfte

  1. Deep-Work-Block für das ganze Team: täglich 90–120 Minuten, keine Meetings, keine Chats.
  2. Meeting-Check-in: 60 Sekunden Ankommen + Ziel; danach klare Rollen (Owner, Beitrag, Timekeeper).
  3. Kommunikationskodex: Antwortzeiten, E-Mail-Fenster, „kein Slack nach 18 Uhr“, Urlaubs-Autonomie – und zwar gelebt.

Kultur statt Kampagne

Viele Unternehmen bieten schon viel – es kommt nur nicht an. Daniela plädiert für ein anderes Framing: Mentale Gesundheit nicht nur als Burnout-Prävention, sondern als Vitalität, Fokus, Sinn, Beziehungen. Erzählt es als Zukunftsfähigkeit, nicht als Defizitprogramm. Und: Lasst Führungskräfte sichtbar vorangehen. Best-Practice-Talks, interne Spotlights, echte Geschichten. Menschen folgen Menschen.

Fazit in einem Satz

Trotz KI-Turbo und Tool-Feuerwerk führt im B2B nichts an Menschlichkeit vorbei. Wer digitale Balance, klare Führung und echte Fürsorge verankert, steigert Leistung – und Loyalität.

„Never leave an event without taking action.“ – hat Daniela zum Schluss gesagt.
Mein Vorschlag: Wähle heute einen Hebel – Deep-Work-Block, Meeting-Check-in oder Kommunikationskodex – und setz ihn um. Nicht perfekt. Aber jetzt.

Weiterdenken & Weitergehen

Lust auf noch mehr Praxis?

Wer das Thema ins Unternehmen holen will: Daniela Ullmann ist über 1ST ROW | Women Speaker als Speakerin und Host buchbar: https://www.1st-row.de/speakerinnen/daniela-ullmann

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Regina Mehler gründete 2012 die Women Speaker Foundation, weil Frauen auf Bühnen fehlten – und weil Expertise sichtbar sein muss, nicht nur Lautstärke. Heute bringt 1ST ROW & WOMEN SPEAKER Expertinnen auf Keynotes, Panels und in Workshops, unterstützt sie bei Positionierung und Performance und hilft Unternehmen, echte Diversity auf ihren Events zu zeigen. Sichtbarkeit ist kein Ego-Act, sondern Verantwortung und strategisches Handwerk. Wir sind das Original seit 2012 – mit Community-Power, Haltung und einem klaren Ziel: Frauen in die erste Reihe. Für Wirkung, nicht Quote.

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