Elevator-Pitch

zurück zum Wiki

Was ist ein Elevator-Pitch?

Ein Elevator-Pitch ist eine kurze, prägnante Selbstpräsentation oder Vorstellung einer Idee, die in der Dauer einer kurzen Fahrstuhlfahrt (daher der Name „Elevator“) vorgetragen wird. 

Mit einer Länge von etwa 30 bis 60 Sekunden wird er eingesetzt, um Interesse zu wecken und zentrale Informationen schnell und prägnant zu vermitteln. Der Elevator-Pitch ist ein effektives Kommunikationsmittel für Networking, Produktvorstellungen und Bewerbungsgespräche.

Warum ist ein Elevator-Pitch wichtig?

Der Elevator-Pitch ist ein Schlüsselwerkzeug für schnelle, wirkungsvolle Selbstpräsentation. Durch die gezielte und verdichtete Darstellung eines Themas oder einer Idee hilft er, die Aufmerksamkeit des Gegenübers schnell zu gewinnen. 

Ein gut durchdachter Pitch vermittelt den Mehrwert eines Angebots oder einer Person in kürzester Zeit und schafft oft den Einstieg zu weiterführenden Gesprächen.

Wann ist ein Elevator-Pitch sinnvoll?

Der Elevator-Pitch eignet sich für eine Vielzahl von Anlässen: Ob auf Networking-Events, Messen oder Konferenzen – überall dort, wo Menschen in kurzen Gesprächen miteinander in Kontakt treten, ist der Elevator-Pitch ein wertvolles Werkzeug. In Vorstellungsgesprächen, bei Speaker Vorstellungen oder bei der Vorstellung eines neuen Projekts ist der Elevator-Pitch ebenfalls hilfreich, um den ersten positiven Eindruck zu verstärken.

Wie wird ein Elevator-Pitch aufgebaut? Wichtige Elemente und Struktur

Ein wirkungsvoller Elevator-Pitch folgt einer klaren Struktur, die aus mehreren Bausteinen besteht:

1. Einleitung und Erweckung der Aufmerksamkeit

Die Einleitung sollte das Interesse des Zuhörers sofort wecken. Hier sind einige erfolgreiche Techniken:

  • Provokative Frage: Beginnen Sie mit einer Frage, die den Zuhörer direkt anspricht und zum Nachdenken anregt. Beispiel: „Haben Sie sich jemals gefragt, wie viel Potenzial in 60 Sekunden steckt?“
  • Persönlicher Bezug oder überraschende Statistik: Eine persönliche Erfahrung oder eine interessante Statistik zieht oft Aufmerksamkeit auf sich. Beispiel: „90 % aller Start-ups scheitern in den ersten fünf Jahren – unser Ansatz könnte diesen Trend ändern.“
  • Credibility Statement: Ein kurzer und prägnanter Abschnitt, der die Glaubwürdigkeit und Kompetenz einer Person verdeutlicht. Ziel dieses Statements ist es, das Vertrauen des Publikums zu gewinnen und sich als kompetente Expert*in zu positionieren.
  • Hook: Ein Element, das gezielt das Interesse des Publikums weckt und es in den Inhalt zieht. Ein gut platzierter Hook kann dabei helfen, Aufmerksamkeit zu erregen und sicherzustellen, dass die Botschaft des Sprechers oder Autors bei den Zuhörern oder Leser*innenhaften bleibt.

2. Kernbotschaft und Mehrwert

Im Hauptteil des Pitches kommt es darauf an, die Kernbotschaft und den Mehrwert des Angebots klar herauszuarbeiten. Diese Phase sollte präzise vermitteln, warum das Thema oder die Person relevant ist und was der Zuhörer davon hat. Zwei Kernfragen helfen dabei:

  • Was ist das Hauptanliegen oder Angebot? Beispiel: „Ich bin Business-Coach für nachhaltige Geschäftsstrategien und helfe Unternehmen dabei, ihre Kosten um 30 % zu senken, indem sie nachhaltiger werden.“
  • Welcher konkrete Nutzen entsteht für den Zuhörer? Beispiel: „Mit unserer Software lassen sich Arbeitsprozesse effizienter gestalten, sodass Sie täglich bis zu 2 Stunden einsparen können.“

3. Call-to-Action (Handlungsaufforderung)

Ein Elevator-Pitch sollte immer mit einer konkreten Handlungsaufforderung enden, die den Zuhörer zu einem weiteren Schritt ermutigt. Der Call-to-Action hängt vom Anlass und Ziel ab:

  • Einladung zum Gespräch: „Lassen Sie uns gern in einem kurzen Gespräch herausfinden, wie auch Ihr Unternehmen profitieren könnte.“
  • Weiterführender Kontakt: „Ich freue mich, wenn ich Ihnen meine Arbeit in einem Termin näher vorstellen kann.“
  • Direkte Frage: „Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus – setzen Sie bereits auf nachhaltige Strategien?“

Vorlage für einen Elevator-Pitch

Um Ihren eigenen Pitch präzise zu gestalten, verwenden Sie dieses Schema mit Platzhaltern, das Sie auf Ihre spezifische Situation anpassen können:

„Hallo, ich bin [Name], und ich unterstütze [Zielgruppe/Branche] dabei, [Hauptleistung oder Nutzen], indem ich [Methode oder Ansatz]. In den letzten [Zeitraum] konnten meine Kundinnen durch [Erfolg oder Nutzen, den Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt bietet] ihre [Ergebnis oder Ziel, z. B. Produktivität, Effizienz] um durchschnittlich [Prozentsatz/Ergebnis] steigern. Gerne erzähle ich Ihnen mehr darüber, wie auch [Unternehmens-/Branchenname des Zuhörers] von [Ihrer Dienstleistung/Ihrem Produkt] profitieren könnte – hätten Sie Interesse an einem kurzen Austausch?“

Beispiel für einen kompletten Elevator-Pitch

„Hallo, ich bin Anna Müller, und ich unterstütze mittelständische Unternehmen dabei, ihre Arbeitsprozesse durch digitale Lösungen effizienter zu gestalten. In den letzten zwei Jahren konnten meine Kunden durch meine Beratung ihre Produktivität durchschnittlich um 25 % steigern. Gerne erzähle ich Ihnen mehr darüber, wie auch Ihr Unternehmen von einer effizienteren Digitalisierung profitieren könnte – hätten Sie Interesse an einem kurzen Austausch?“

Best Practices für einen erfolgreichen Elevator-Pitch

Ein guter Elevator-Pitch zeichnet sich durch Klarheit, Prägnanz und Übung aus. Hier sind konkrete Beispiele und Techniken für wirkungsvolle Elevator-Pitches:

  • Nutzenorientiert kommunizieren: Vermitteln Sie klar, was der Zuhörer davon hat. Beispiel: „Mit unserer Plattform steigern Sie die Mitarbeitermotivation und senken gleichzeitig die Krankheitsquote.“
  • Emotionales Storytelling nutzen: Verwenden Sie eine kurze Anekdote, die Ihr Thema lebendig macht. Beispiel: „Vor drei Jahren stand ich selbst vor der Herausforderung, ein Team zu motivieren. Heute zeige ich Unternehmen, wie sie das erfolgreich meistern.“
  • Flexibilität und Anpassung an den Gesprächspartner: Je nach Kontext kann der Elevator-Pitch unterschiedlich betont werden. Beispiel: „Als IT-Spezialist biete ich Unternehmen innovative Lösungen – wie sieht Ihre aktuelle Herausforderung im Bereich Digitalisierung aus?“

Vorteile eines gelungenen Elevator-Pitches

Ein gut konzipierter Elevator-Pitch bietet die folgenden Vorteile:

  • Schnelle und wirkungsvolle Kommunikation: In wenigen Sekunden wird ein umfassender erster Eindruck vermittelt, der Neugier weckt und die relevanten Informationen transportiert.
  • Erhöhte Chancen auf Folgegespräche: Ein gelungener Elevator-Pitch ist oft der Einstieg in weiterführende Gespräche oder Kontakte.
  • Stärkung der Markenwahrnehmung: Ob für persönliche oder geschäftliche Marken, der Elevator-Pitch ist ein kraftvolles Tool, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen und die eigene Positionierung zu stärken.

Herausforderungen und Lösungsansätze für Elevator-Pitches

Ein effektiver Elevator-Pitch bringt spezifische Herausforderungen mit sich:

Konzentration auf das Wesentliche

In kurzer Zeit alle wichtigen Informationen zu vermitteln, ohne dass der Pitch überladen wirkt, ist eine Herausforderung.

Lösung: Definieren Sie eine klare Botschaft und fokussieren Sie sich auf einen zentralen Nutzen. Formulieren Sie den Pitch mit klaren, einfachen Worten, um Verwirrung zu vermeiden.

Vermeidung von Überzeugungsschwächen

Ein Elevator-Pitch wirkt nur dann überzeugend, wenn er mit Selbstsicherheit präsentiert wird.

Lösung: Üben Sie den Pitch regelmäßig vor anderen und holen Sie sich Feedback ein. Die wiederholte Präsentation hilft, Sicherheit zu gewinnen und den Pitch flüssig vorzutragen.

Rhetorik und Körpersprache

Ein überzeugender Elevator-Pitch lebt nicht nur von seinem Inhalt, sondern auch von der Art und Weise, wie er vorgetragen wird. Durch den gezielten Einsatz von Rhetorik, Körpersprache und Präsenz können Herausforderungen bei der kurzen Selbstpräsentation überwunden und die Wirkung des Pitches maximiert werden.

Rhetorik für klare und prägnante Aussagen

Eine klare, präzise Sprache hilft, das Wesentliche in den Vordergrund zu stellen und den Zuhörer nicht mit unnötigen Details zu überfrachten. Dies vermeidet Verwirrung und sorgt dafür, dass die Botschaft „ankommt“. Rhetorische Mittel wie gezielte Pausen oder Betonungen können einen gut strukturierten Elevator-Pitch zusätzlich verstärken. Durch eine bewusste Wortwahl, kurze Sätze und einprägsame Formulierungen wird der Pitch lebendig und bleibt im Gedächtnis. Üben Sie, Ihre Kernbotschaft auf den Punkt zu bringen, und testen Sie unterschiedliche Versionen Ihres Pitches, um die prägnanteste Variante zu finden.

Körpersprache für authentische und starke Ausstrahlung

Die Körpersprache ist ebenso entscheidend wie das gesprochene Wort. Ein sicherer Stand, offene Gesten und ein freundlicher, aufmerksamer Blickkontakt vermitteln Selbstbewusstsein und schaffen sofort Vertrauen. Die richtige Körpersprache hilft dabei, die Aussagen des Pitches zu unterstreichen und das Interesse des Publikums zu wecken. Schon kleine Änderungen – wie das bewusste Einsetzen der Hände, um wichtige Punkte zu betonen, oder das Lächeln, um Sympathie zu erzeugen – können einen Pitch aufwerten und ihn zugänglicher machen.

Durch regelmäßiges Training in Rhetorik und Körpersprache wird der Elevator-Pitch wirkungsvoller und steigert die Chance auf positive Folgegespräche.

Anpassung an die Reaktionen des Publikums

Jeder Zuhörer ist anders, und die Reaktion kann variieren. Daher ist es wichtig, flexibel auf die Bedürfnisse und Reaktionen des Publikums einzugehen.

Lösung: Entwickeln Sie verschiedene Varianten Ihres Pitches, die Sie je nach Kontext und Reaktion des Gegenübers anpassen können. Eine spontane Anpassung kann den Pitch authentischer und relevanter machen.

Beste Ressourcen für einen gelungenen Elevator-Pitch

Für die Entwicklung eines wirkungsvollen Elevator-Pitches gibt es zahlreiche Ressourcen, die unterstützen:

  • TED Talks und Keynotes: Videos von inspirierenden Rednern, die prägnante und wirkungsvolle Pitches halten, bieten Anregungen.
  • Pitch-Übungsplattformen: Online-Plattformen wie Toastmasters oder Rhetorik-Workshops bieten die Möglichkeit, den Pitch in einem geschützten Umfeld zu üben.
  • Literatur zum Thema Kommunikation: Bücher wie „Pitch Anything“ von Oren Klaff oder „Talk Like TED“ von Carmine Gallo bieten tiefgehende Einblicke in effektive Kommunikationsstrategien.
  • Online-Tools zur Aufnahme und Analyse: Tools wie „Speeko“ oder „Orai“ helfen dabei, den Pitch aufzunehmen, zu analysieren und gezielt zu verbessern.

Zusammenfassung: Der Mehrwert eines gut vorbereiteten Elevator-Pitches

Ein Elevator-Pitch ist ein entscheidendes Werkzeug für alle, die in kurzer Zeit einen starken Eindruck hinterlassen möchten. Durch eine klare Struktur, einprägsame Formulierungen und gezieltes Training wird der Pitch zu einem effektiven Mittel, um sich oder ein Konzept wirkungsvoll zu präsentieren. Ein überzeugender Elevator-Pitch fördert das Interesse und schafft die Grundlage für weiterführende Gespräche.

FAQ zum Thema Elevator-Pitch

1. Was ist ein Elevator-Pitch?
Ein Elevator-Pitch ist eine kurze und prägnante Vorstellung einer Idee, Person oder eines Projekts, die etwa 30–60 Sekunden dauert und das Interesse des Gegenübers wecken soll.

2. Warum ist ein Elevator-Pitch wichtig für die Selbstpräsentation?
Der Elevator-Pitch erlaubt eine schnelle und gezielte Kommunikation und ist daher ideal für Networking und erste Kontakte.

3. Wann ist der Einsatz eines Elevator-Pitches sinnvoll?
Elevator-Pitches sind besonders nützlich bei Networking-Events, in Vorstellungsgesprächen oder in Meetings, bei denen der erste Eindruck entscheidend ist.

4. Wie wird ein Elevator-Pitch strukturiert?
Ein wirkungsvoller Elevator-Pitch folgt einer klaren Struktur: Einleitung zur Aufmerksamkeitserweckung, Kernbotschaft und Mehrwert sowie Call-to-Action.

5. Welche Fehler sollten bei einem Elevator-Pitch vermieden werden?
Überlange, unklare Aussagen und mangelnde Selbstsicherheit sollten vermieden werden, um den Pitch prägnant und überzeugend zu gestalten.